Omega-3-Index
Sowohl Omega-3- als auch Omega-6-Fettsäuren sind essentielle Fettsäuren und sollten über die Nahrung aufgenommen werden. Entscheidend ist jedoch nicht die ausreichende Aufnahme, sondern das Verhältnis zwischen ihnen. Zum Beispiel unterdrückt ein Überschuss an Omega-6-Fettsäuren die Omega-3-Moleküle und erhöht somit das Risiko für Kammerflimmern.
Infolge der Umstellung unserer Ernährung ist in den letzten Jahrzehnten ein fatales Ungleichgewicht im optimalen Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren entstanden.
In der Steinzeit (und bei den heutigen Eskimos) betrug das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren 1:1.
Die Nahrungsmittel der heutigen Industrieländer sind jedoch so arm an Omega-3-Fettsäuren und reich an Omega-6-Fettsäuren, dass ein Verhältnis von 1:10 bis 1:20 entstanden ist. Dies hat sehr ungünstige Auswirkungen auf diendheit, da Omega-6-Fettsäuren entzündungsfördernd sind.
Der Omega-3-Index misst den Anteil der Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaen (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) am Gesamtfettsäuregehalt im Blut. Der ideale Prozentsatz liegt zwischen 8 und 11%.
Ein niedriger Omega-3-Index (<4%) ist ein Hinweis auf eine entzündliche Situation im Körper, in der sich die chronische Entzündung optimal entwickeln kann.
Die langkettigen Omega-3-Fettsäuren (α-Linolensäure, Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA)) und Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure, Arachidonsäure) werden von der Zellmembran aufgenommen und in Prostaglandine, Thromboxane und Leukotriene umgewandelt. Die aus Omega-3-Fettsäuren gebildeten Prostazycline und Thromboxane hemmen die Thrombozytenaggregation und wirken entzündungshemmend. Diese bildete im Gegensatz zur Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure Prostazykline und Thromboxane.
Ein höherer Omega-3-Index ist mit einem gesunden Altern verbunden und bietet mehrere Vorteile für Körper und Geist. Omega-3 unterstützen das Immunsystem und das Gehirn in jeder Lebensphase; von der Gehirnentwicklung bei Kindern bis zur Aufrechterhaltung kognitiver Funktionen (Gedächtnis, Konzentration) im späteren Leben. Darüber hinaus haben Omega-3 einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Sehvermögens und die Gesundheit der Augen sowie auf die Funktion des Herzens. Zu den wesentlichen kardio-protektiven Eigenschaften der Omega-3-Fettsäuren gehören die Senkung des Triglyceridspiegels und auch die Erhöhung des HDL-Cholesterinspiegels. Omega-3-Fettsäuren senken den Blutdruck, erweitern kleine Blutgefäße, hemmen die Blutplättchenaggregation und verbessern die Blutflüssigkeit. Darüber hinaus haben sie erwiesenermaßen eine stabilisierende Wirkung auf Plaques in der Halsschlagader. Die wichtigste kardio-protektive Eigenschaft der Omega-3-Fettsäuren ist ihre antiarrhythmische Wirkung.
Eine positive Wirkung von Omega-3-Fettsäuren wird auch bei psychischen Störungen beobachtet. Neue Studien zeigen, dass die Verwendung von Omega-3-Fettsäuren Krankheiten wie Schizophrenie, (manische) Depression und ADHS positiv beeinflussen kann.